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Gastvortrag von Max Laarmann (Emma Matratzen) in der Vorlesung Innovationsmanagement

Was ist das Geheimnis hinter einem Startup, das es in seinem dritten Geschäftsjahr bereits auf 160 Mitarbeiter, eine Präsenz in 14 Ländern, 20.000 Bestellungen pro Monat und 60 Millionen € Jahresumsatz gebracht hat? Im Rahmen der Bachelor-Vorlesung Innovationsmanagement von Professor Hennig-Thurau gab der 25-jährige Unternehmer Max Laarmann, der im Januar 2018 durch das Magazin Forbes als einer der erfolgreichsten Jungunternehmer Europas ausgezeichnet wurde, den rund 250 anwesenden Studierenden spannende Einblicke in den Aufbau und das Management seiner Firma Emma Matratzen, deren Co-Gründer er ist. Sein Vortrag war ein interessanter Mix aus analytischer Reflektion und persönlicher Erfolgsstory.

Die Geschichte des Unternehmens begann im Jahr 2015 mit der Entdeckung einer Marktlücke. Max Laarmann und seine zwei Mitgründer stellten fest, dass die Anschaffung von Schlafmatratzen für die Menschen kein Einkaufserlebnis war. Zu dieser Zeit verkauften die etablierten Hersteller ihre Produkte hauptsächlich über Discounter „mit dem Charme von Lagerhallen“ (Max Laarmann) oder in Möbelhäusern, die hohe Preise verlangten. Die Kundschaft konnte die Produkte selten ausgiebig testen und ein Onlinekauf scheiterte oftmals an den hohen Transportkosten für die sperrigen Matratzen.

Um den Interessenten die Ausrüstung ihrer Schlafzimmer zu erleichtern, realisierte das Gründerteam das so genannte „Bed in a box“-Konzept, inspiriert vom amerikanischen Vorbild Casper. Durch kleinere Kartons (die sich laut Max Laarmann auch mit dem Fahrrad transportieren lassen) konnte das Versandproblem gelöst und damit der Weg für den Onlinehandel geebnet werden. Dem Team gelang es mit großzügigen Serviceleistungen, hochwertigen selbstentwickelten One-for-all-Produkten sowie einer transparenten Preisgestaltung Kunden für sich zu gewinnen. Aus der Not wurde dabei zuweilen eine Tugend gemacht, wie Laarmann mit großer Authentizität berichtete: Da für Marktforschung zunächst keine Mittel zur Verfügung standen, befragte man Passanten in der Innenstadt.

Um seinen langfristigen Geschäftserfolg zu sichern hat Max Laarmann, der sein Gründungsvorhaben dem Masterstudium vorgezogen hat, für sich vier Grundsätze identifiziert:  Das Unternehmen müsse schnell und effektiv wachsen, eine klare Kundenorientierung verfolgen, wissenschaftlich fundierte Ansätze mit unternehmerisch sinnvollen Entscheidungen kombinieren und zudem die permanente Bereitschaft zur sofortigen Anpassung an neue Herausforderungen besitzen.

Den Münsteraner Studierenden riet Max Laarmann, sich in vielen Bereichen des Berufslebens auszuprobieren und auch Wagnisse einzugehen. Selbst wenn eine Geschäftsidee scheitern sollte und die Gründer später nach einer Anstellung bei einem anderen Unternehmen suchen würden, sei das vorangegangene „Entrepreneurial Thinking“ häufig ein eigenes Markenzeichen und somit heute keinesfalls von Nachteil.